Dem ‚Showrooming‘ entgegen

Längst ist es üblich, dass gewünschte Artikel erst im Laden besichtigt und dann preiswerter im Internet erworben werden. ‚Showrooming‘ heißt dieser Trend, doch schon ist der Gegentrend in Sicht…

Der Begriff  ‚Showrooming‚ ist 1:1 aus dem englischen Sprachraum übernommen worden (vgl. englische und deutsche Wikipedia). Er geht auf ‚showroom‚ = Ausstellungsraum zurück und veranschaulicht, wie Kunden traditionelle Läden als Vorführräume nutzen, um kostenlos(!) Produkte anzuschauen, auszuprobieren, auf ihre Qualität zu testen und dabei möglichst gleich per Handy den niedrigsten Preis für ihren Online-Kauf zu ermitteln.

All das steckt in diesem hübsch und harmlos anmutenden Wort. Wie eine Studie zeigt, ist das Ausmaß von „Showrooming“ groß und der Schaden für den stationären Handel beträchtlich. Doch was tun?

Tatsächlich existiert auch das entgegengesetzte Modell: Kunden informieren sich online, nutzen dazu das Informationsangebot und beziehen ihre Ware dann doch im Laden. Dafür verwenden Marktbeobachter im US-amerikanischen Raum den Begriff ‚Webrooming‚. Dieses Wort ist unmittelbar dem ‚Showrooming‘ nachgebildet, denn ‚webroom‚ gibt es nicht, höchstens ‚webspace‘ (Speicherplatz!).

Der Trend zum ‚Webrooming‘ nehme zu, nicht zuletzt durch Anpassung der Preise, berichten US-Studien über den dortigen Markt. Etwa die Hälfte der Ladenkäufe seien von Online-Erkundungen beeinflusst. Auch in Deutschland ist der Trend angekommen. Laut einer hiesigen Studie stand ‚Webrooming‘ Ende 2014 sogar auf Platz 1 beim Informations- und Kaufverhalten: „Von wegen Showrooming: Webrooming ist viel beliebter bei deutschen Kunden“*)

Interessant ist die Schlussfolgerung aus einer anderen US-Studie: Im Verhalten der Kunden verwischen sich die Grenzen zwischen Laden- und Internetkauf immer mehr. ‚Showrooming‘ und ‚Webrooming‘ sind kaum noch zu trennen. Vielleicht entsteht aus dieser Verschmelzung der Trends auch noch ein neuer Begriff?

Sabine Manning

*) von Christian Bach am 4.12.2014 in Highlight, Topnews, Trends & Analysen [Link]

PS: Das Stichwort zu diesem Beitrag gab uns eine Kommentatorin – vielen Dank!

Ein Gedanke zu „Dem ‚Showrooming‘ entgegen

Hinterlasse einen Kommentar